Meerschweinchen
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Krankheit beim Meerschweinchen

Meerschweinchen

Häufige Meerschweinchenkrankheit
Man liest immer häufiger das Problem „Mein Meerschweinchen hat stark abgenommen und nimmt trotz Zwangsernährung nicht zu“. Ich selber habe mit diesem Problem Erfahrungen gemacht -bei meinem eigenen Meerschweinchen (Maxi) und durch das meiner Freundin (Anjuscha). Ihre Symptome: starke Abmagerung bis auf die Knochen, auch Haarausfall, es kann zur Kieferfehlstellung kommen, Abzesse bilden sich und sie sind sehr sehr sehr emfindlich gegenüber Berührungen (berührt man sie mit dem Finger am Bauch, jaulen sie und treten einen weg!). Es kann sein, dass sie viel trinken und trotzdem ausgetrocknet sind. Der Kot kann trocken, bräunlich – dunkel, sehr klein und sehr hart (=ausgetrocknet) sein (teilweise aber auch normal).

Im schlimmsten Fall kann das Meerschweinchen Durchfall haben. In diesem Fall sind die Organe schon schwer geschädigt, so dass sich der Körper zu 80% nicht mehr erholen wird. Später kann sabbern hinzukommen. Wir haben auch emehrere Röntgenbilder von ihr anfertigen lassen, aber dort schien sie ein völlig gesundes Meerschwein zu sein! Welche Krankheit das jedoch ist, konnten unsere 10 Ärzte bis zum Schluss nicht herausfinden. Nur durch Zufall entdeckte man bei Anjuscha durch eine URINPROBE, dass sie erhöhte Zuckerwerte hat!

Krankheit: ZUCKERKRANKHEIT!
Also sofort beim Tierarzt Urinprobe entnehmen und Insolin spritzen. Wenn das Meerschweinchen jedoch die Krankheit schon zu lange hat (bis zu einen Monat), dann hilft Insolin meist nicht mehr. Man sollte dann so fair sein und das Tier von seinen HÖLLISCHEN QUALEN erlösen! Können diese Krankheit mit den gleichen Symptomen auch Zwergkaninchen haben? Bei Zwergkaninchen ist es mir noch nicht bekannt. Wenn Zwergkaninchen abnehmen, liegt es meist an den Zähnen, vorallem den Backenzähnen aber auch entzündetes Zahnfleisch kann die Folge sein. Zunächst kannte man die Zuckerkrankheit eher bei Menschen, Hunden und Katzen. Selbst unsere Tierärzte sind trotz einem kurzen Hinweis nicht auf Zuckerkrankheit gekommen. Vorallem bei Meerschweinchen sind Krankheiten und Heilungsmöglichkeiten noch sehr wenig erforscht. Je kleiner das Tier, desto schlechter sind die Chancen und die Möglichkeiten. Nur da eine Freundin gesagt hat „Lasst den Urin untersuchen“ haben wir die erhöhten Zuckerwerte festgestellt (und sie waren erschreckend, da es zu spät erkannt wurde! Bei Meerschweinchen aber auch Kaninchen darf man nicht lange rumraten und zögern!) Leider war es für Anjuscha schon zu spät, so dass wir sie nur noch von ihren Schmerzen (wo wir auch nicht erst wussten, ob sie welche hat) erlösen konnten. Hätten wir vor sechs Wochen schon Insulin gespritzt, dann hätte sie es wohl geschafft.

Wie äußert sich das?
Bei Maxi hat es wohl damit angefangen, dass sie langsam immer weniger aß und rapiede abnahm. Dann kamen Krankheiten wie Parasieten, Hefepilz, Schnupfen, Kieferfehlstellung, Haarausfall und ein Abzess dazu. Anjuscha hat auch abgenommen aber gleichzeitig starken Milbenbefall gehabt. Wir kämpften nur gegen die Milben an, da Meeris von Milben auch stark abnehmen. An eine andere Ursache haben wir zunächst gar nicht gedacht. Nach drei mal Ivomec spritzen hatte sie immer noch ein paar Milben, aber längst nicht mehr so schlimm. Am auffälligsten ist das Benehmen der Meerscheinchen. Wir konnten es bei Maxi und bei Anjuscha feststellen: Die Meerschweinchen hocken sehr komisch und ziehen sich aufgrund der Schmerzen zusammen. Dann zucken sie häufig (sieht aus, als hätten sie Schluckauf). Wenn man sie mit dem Finger an der Seite des Bauches schon ganz leicht berührt, dann (wie soll ich das Geräusch nennen?) quieken/jaulen (zwar nicht ganz, aber auf jeden Fall meckern sie) und treten einen weg. Die Meerschweinchen bewegen sich nur noch sehr selten. Hocken meist in einer Ecke, damit sie in dieser Stellung die Schmerzen halbwegs ertragen können.

Fressen die Tiere gar nichts mehr oder eher wenig?
Also bei Maxi war es so, dass sie essen wollte, aber nicht mehr konnte, da sie eine Zahnfehlstellung bekommen hatte. Sie hatte abgenommen, Haarausfall und da sie draußen lebt auch noch einen Schnupfen bekommen. Zunächst aß sie Haferflocken (die sollten auch unbedingt angeboten werden, Wichtig: Schmelzhaferflocken). Also mussten wir sie zwangsernähren, damit sie wieder ordentlich zunimmt. Durch diese Gewichtsabnahme war sie sehr anfällig gegenüber Krankheiten und Parasieten (also sollte unbedingt auch eine Kotprobe entnommen werden). Sie hatte einen Hefepilz und Parasieten. Das sollte man schon wissen, denn der erste Tierarzt hat uns Astronautenfutter (Powerfutter) mitgegeben, da er nur die Abmagerung beachtet hat. Der Hefepilz hat sich davon natürlich gründlich ernährt. Maxi hat eigentlich überhaupt nicht von alleine gegessen oder getrunken. Anjuscha hingegen hat gefuttert wie ein Weltmeister, hat von alleine getrunken (anfangs sehr viel, später wenig) und wurde sogar noch zugefüttert -ohne ein Erfolg; sie nahm einfach nicht zu!!! Später stellte sie auch das Essen ein, aber wahrscheinlich nur, weil eine neue Ärztin sie einen Tag zuvor noch mal gründlich abgetastet hat. Bei Berührungen hat sie so starke Schmerzen, die sich nur selbst Betroffene vorstellen können!

Wichtig ist, dass man das Meerschweinchen nicht von seiner Gruppe trennt und auch nicht aus der Umgebung nimmt (außer sie leben draußen, dann muss die ganze Gruppe rein). Sind es mehr als 5 bzw. schon an die 10 Tiere reicht es, wenn man 5 ihrer besten Freunde mit reinnimmt. Hält man sie dann statt zu 5 nur zu 2, dann geben die Meerschweinchen schnell auf, da es sich für sie dann nicht lohnt, weiterzuleben, da ihnen ja alles genommen wurde, woran sie hängen. Also immer mit der Gruppe zusammen lassen. Falls es Streiterreien zwischen zwei Weibchen gibt (da sie sich vielleicht überhaupt nicht mögen), dann sollte darauf geachtet werden, dass sie genug Ausweichmöglichkeiten haben!!! Kastrierte Böckchen, habe ich festgestellt, sind super lieb zu kranken Meerschweinchen.

Putzen sie, was eigentlich sehr ungewöhnlich ist (ok meiner macht es auch bei seiner Geliebten!) und sie reden mit dem kranken Meeri. Wichtig ist auch noch, dass das Gewicht täglich überprüft wird. Anjuschas Gewicht lag zum Schluss immer so bei 640g. Maxi hingegen wog nur noch 450g. Obwohl beide gleich dünn waren. Und immerhin waren beide vorher 1kg schwere Tiere! So weit, wie es mit Maxi gegangen ist, sollte man gar nicht gehen. Es war zum Schluss nur noch reine Tierquälerei und die hätte schon viel viel früher beendet werden sollen. Aber auch bei gesunden Meerschweinchen sollte man einmal pro Woche eine Gewichtskontrolle machen, am besten immer um die gleiche Uhrzeit!

Ich hoffe, dass durch diesen Beitrag vielen Meerschweinchen geholfen werden kann. Über Ergänzungen, falls es noch andere Symptome gibt oder andere Behandlungsmethoden, die erfolgreich waren, bin ich sehr dankbar.

Nadine Wolkenhauer





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